Coronavirus

Schluss mit der Pflicht! Wer Maske will soll sie tragen

Nach Van der Bellens Wahlsieg soll die FFP2-Pflicht zurückkehren. Dabei benötigen wir keinen Minister, der uns das vorschreibt. Ein "Heute"-Kommentar:

Clemens Oistric
<em>"Heute"</em>-Kommentar zur Maskenpflicht: Wer sich mit Maske schützen will, soll das selbst entscheiden, wie Werner Kogler &amp; Co.
"Heute"-Kommentar zur Maskenpflicht: Wer sich mit Maske schützen will, soll das selbst entscheiden, wie Werner Kogler & Co.
Sabine Hertel

Kaum war Van der Bellen gewählt, konnte es ihnen gar nicht schnell genug gehen: Nicht einmal eine Stunde, nachdem der Sieg des Amtsinhabers fix war, ließ die grüne Klubchefin Sigrid Maurer die Bombe platzen – die Maskenpflicht wird zurückkehren. Sie sagte das mit einer Selbstverständlichkeit, die fassungslos macht. Man muss das an dieser Stelle extra betonen: Die Grünen haben einmal mit dem Wort "Anstand" für sich geworben.

Was Menschen trennt, schadet der Gesellschaft

Derselbe Gesundheitsminister, der Corona-Infizierte seit dem Sommer auf der Straße, in den Supermärkten und Büros herumlaufen lässt, will jetzt plötzlich wieder, dass wir Maske tragen. Und das im dritten Jahr der Pandemie, wo zahlreiche Österreicher vier Mal geimpft und ein, zwei Mal oder sogar öfter genesen sind.

Während Rauch mit seinen grünen Buddys "oben ohne" den Wahlerfolg Van der Bellens feiert, sollen wir in Indoor-Räumen, Öffis und im Handel wieder den FFP2-Schutz aufziehen. Konkret sieht diese "Politik mit Hausverstand" so aus: Wir fahren mit der U-Bahn, dem Zug oder dem Bus in einen Club, tragen brav FFP2-Maske, um sie dann beim Feiern auf engstem Raum abzunehmen.

Und das ist nur logisch: Menschen brauchen Miteinander. Menschen brauchen Menschen. Was Menschen voneinander trennt, schadet der Gesellschaft.

Durchklicken: Die "oben ohne"-Party der Grünen GrandInnen

Ja, wir leben wieder!

Ja, geehrte grüne Granden, wir sind nach jahrelangem Ausnahmezustand wieder zum normalen Leben zurückgekehrt. Es soll sogar schon vorgekommen sein, dass sich Menschen beim Fortgehen näher kommen – sei es bei Selfies oder anderer zwischenmenschlicher Interaktion. Aber Sie kennen das ja von Ihren eigenen Feten. Mittel- und langfristig darf die Politik das soziale Miteinander der Menschen nicht unterbinden. Alle politischen Systeme, die das versucht haben, sind am Ende kolossal gescheitert.

Freiheiten nur noch nach Wahlkalender? Inakzeptabel.

Wann auch immer es begonnen hat, dass wir unsere Eigenverantwortung an der Wahlurne abgeben: Es muss ein Ende haben. Wir benötigen keinen Gesundheitsminister, der uns bei steigenden Zahlen per Verordnung vorschreibt, was zu tun ist.

Es ist ganz simpel: Wer eine Maske tragen möchte, soll das tun. Wer seinen Impfschutz auffrischen will, möge dies tun.

Im dritten Corona-Jahr sind die Österreicherinnen und Österreicher Pandemie-erprobt genug, um im Großen und Ganzen selbstverantwortlich zu entscheiden, wo und wann sie sich mit einer Maske schützen können. Dass sich die uns gewährten Freiheiten künftig nur noch nach Wahlkalendern richten, ist nicht akzeptabel. Was ist denn das grüne Idealbild nach drei Jahren voller Einschränkungen, Entbehrungen und Einsamkeit? Dass wir mit dem Fahrrad in unsere kalten Wohnungen fahren und dort ein lauwarmes Bier trinken? In dieser Gesellschaft wollen wir doch nicht leben – "so sind wir nicht". Hoffentlich denkt Türkis-Grün noch einmal gründlich darüber nach, wie wir weitermachen wollen.

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